Mississippi,...
Der Magnolienstaat ist Heimat von Blues und großer Literatur
Der traurig-schöne Sound des Delta Blues ... Eine Zeitreise zu alten Herrenhäusern ... Fußspuren im Sand ... Das Erlebnis intakter Natur. Viele Leidenschaften führen nach Mississippi.
Musikfans eröffnet der Blues Highway, die Landstraße 61 zwischen Memphis und Vicksburg, das faszinierende Mississippi-Delta: Marker weisen den Weg zu den Schauplätzen des Blues in Mississippi. Die Namen sind in aller Welt bekannt: Stars wie Robert Johnson, John Lee Hooker, Sam Cooke, Sonny Boy Williamson, Willie Dixon und Muddy Waters … - sie alle spielten den Blues. Und alle kamen aus dem Mississippi-Delta, einer Region südlich von Memphis, die als Geburtsort des Blues gilt. Auf dem neugeschaffenen Blues Trail pilgern Touristen durch das Mississippi-Delta zu den Schauplätzen des Blues: hier ein Grabstein, dort eine Kreuzung, bescheidene Geburts- und Wohnorte großer Musiker und vieles mehr. Der Trail führt auch in die Blues-Kneipen, in denen die Stars auftraten und wo bis heute der Blues gespielt wird. Bis Ende Oktober 2009 hat die Mississippi Blues Commission mehr als 50 Blues Marker errichten lassen. Sie kennzeichnen die Stationen des Blues-Trails, der sich durch den ganzen Staat zieht. Insgesamt sollen es 140 Blues-Marker werden. In und um Clarksdale stehen gleich mehrere Blues Marker. Bis heute bietet die Stadt eine höchst lebendige Musikszene. An den Wochenenden kann man die Live-Clubs reihenweise abklappern. Einer der bekanntesten Treffpunkte ist sicherlich der „Ground Zero Blues Club“, dem Blues-Club von Morgan Freeman. Ein Abstecher zu den „The Crossroads“ in Clarksdale darf natürlich nicht fehlen. An dieser legendären Kreuzung der Highways 49 und 61 in Clarksdale soll Robert Johnson angeblich seine Seele dem Teufel verkauft haben, damit er den Blues besser singen kann. Beeindruckend ist auch das Delta Blues Museum in Clarksdale, das die Geschichte das Blues erzählt. In Indianola findet man das B.B.King Museum mit mehr als 1800 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
Im historischen Zentrum von Greenwood zeigt das Blues Heritage Museum eine bedeutende Sammlung rund ums Thema Blues. Im Mittelpunkt steht Robert Johnson. Er war gerade mal 27, als ein eifersüchtiger Ehemann ihn in einer Kneipe am Stadtrand angeblich vergiftete. Da niemand genau weiß, wo Johnson seine letzte Ruhe fand, markieren Grabmale an drei Stellen den Ort – so seine Seele denn je zur Ruhe kam.
Literaturfreunde steuern Oxford und Rowan Oak an, die Heimat des Nobelpreisträgers William Faulkner. Von dort geht es weiter nach Clarksdale, wo Tennessee Williams lebte und wichtige Eindrücke für seine Bücher sammelte. Der Highway 61 bringt Sie auch nach Greenville, Wohnort der Schriftsteller Walker Percy und Shelby Foote. Nebenstraßen führen nach Yazoo City. Willie Morris schrieb hier, in seiner Heimatstadt, Geschichten wie Mein Hund Skip. Das Old Capitol Museum in der Hauptstadt Jackson beherbergt die erste Dauerausstellung Amerikas zum Thema Bürgerrechte, und der nahe gelegene Farish Street Historical District kann mit mehr als 690 Einträgen im amerikanischen Nationalregister denkmalgeschützer Häuser aufwarten. Vicksburg, gut 60 Kilometer westlich der Hauptstadt Jackson gelegen, ist berühmt für seinen National Military Park. Erinnert wird an die Schlacht und 47 Tage Belagerung durch General Ulysses Grant, die an diesem Ort im Jahr 1863 den Verlauf des Bürgerkriegs zu Gunsten der Nordstaatenumkehrten. Hier steht auch die USS Cairo, ein Panzerschiff der Nordstaaten-Union, das die Südstaaten-Konföderierten trotz allem versenkten. Es wurde erst nach mehr als einem Jahrhundert geborgen.
Mississippi beherbergt zwei der größten und beliebtesten Spielcasino-Zentren: eines in Tunica bei Memphis am Ole Man River und ein weiteres an der Golfküste. Nahe der Kleinstadt Philadelphia betreiben die Choctaw-Indianer das Casino-Hotel Golden Moon und die Casino-Resortanlage Silver Star.
Entlang der Golfküste in Ost-West-Richtung verläuft der Highway 90. Die Straße passiert Buchten und Lagunen, Neon-leuchtende Spielcasino-Hotels, vorgelagerte Inseln und weiße Sandstrände. In Biloxi endet die Route in einer Stadt der guten Küche, des Shopping und einer Kultur, die über vier Jahrhunderte vom Leben am Meer geprägt wurde. Der Hurrikan Katrina hat 2005 viel zerstört. Die meisten Schäden aber sind beseitigt. Mit vereinter Kraft haben die Einheimischen binnen kürzester Zeit die Küste wieder zu einem der attraktivsten Reiseziele der USA gemacht. Eindrücke ganz anderer Art vermittelt der stille Natchez Trace Parkway: Historische Orte, Wege und Picknickplätze flankieren die landschaftlich sehr reizvolle, zweispurige Straße, die mit dem Land links und rechts des Asphaltbandes ein lang gestrecktes Naturschutzgebiet und Freilichmuseum bildet. Der Natchez Trace Parkway folgt über 800 Kilometer einem histrischen Pfad von Natchez am Mississippi nach Nashville in Tennessee. Ein Juwel in der Schatztruhe des Südens ist Natchez, 300 km nordwestlich von New Orleans am steilen Ostufer über dem Mississippi gelegen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt dank ihres Hafens und der Baumwolle aus ihrem Umland zu einer der reichsten Städte der USA. Hier lebten einst die Hälfte aller Millionäre des Landes. Vom Bürgerkrieg unberührt, sind die Antebellumvillen in und um Natchez die Schmuckstücke der Stadt. Mehr als 500 Gebäude aus dieser Zeit säumen die Straßen der äußerst reizvollen Stadt, und einige der Anwesen können besichtigt werden. Das ganze Jahr der Öffentlichkeit zugänglich ist Stanton Hall, 1857 für den Baumwollpflanzer und –händler Frederic Stanton erbaut. Das Anwesen beeindruckt mit seinen weißen korinthischen Säulen und gilt als eindrucksvollstes Greek-Revival-Haus der Stadt. Auch innen zeugt das Haus von Luxus: eine mit Blattgold verspiegelte Eingangshalle, gewaltige Kronleuchter aus Bronze und Zimmer mit europäischen Antiquitäten. Das im Greek Revival Style errichtete Anwesen Magnolia Hall ist ebenfalls ein Besuch wert. Das Herrenhaus wurde 1858 für den Plantagenbesitzer Thomas Henderson errichtet. In der Broadway Street findet man das Herrenhaus Rosalie, 1820-23 erbaut. Die Residenz glänzt mit der aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammenden viktorianischen Einrichtung. Südöstlich der Altstadt präsentiert sich Dunleith Plantation in traumhaftem Weiß und umsäumt von schlanken Säulen. Das 1856 erbaute Herrenhaus liegt inmitten eines 16 Hektar großen Parks. Sehenswert ist auch die im orientalischen Stil entworfene, achteckige Villa Longwood, deren Bau 1860 begann. In der Mitte erhebt sich ein sechzehnseitiger weißer Aufbau, gekrönt von einer byzantinischen Kuppel. Wegen des Bürgerkriegs blieb der Bau leider unvollendet. Von den geplanten 32 Räumen wurden nur neun im Erdgeschoss fertig gestellt, in denen Julia Nutt nach dem Tod ihres Mannes 1964 bis zu ihrem Tod 1897 mit ihren Kindern lebte. Die meisten Möbel der Familie sind heute noch vorhanden. Eine knappe Autostunde südlich von Memphis liegt die kleine Stadt Tupelo, in der Elvis Presley am 8. Januar 1935 das Licht der Welt erblickte und seine Kindheit verbrachte. Tausende Elvis-Fans pilgern jedes Jahr nach Tupelo, um das winzige Geburtshaus zu besichtigen, dass sein Vater Vernon mit geliehenen 180 Dollar selbst gebaut hatte. Strom und fließend Wasser gab es nicht. Gleich neben dem Geburtshaus steht das klein und persönlich gehaltene Museum Where it All Began. Das Museum erzählt die Geschichte der bettelarmen Familie Presley bis zu ihrem Umzug nach Memphis 1948. Möchten Sie eine Menge erleben oder sich einfach wunderbar erholen? So oder so, es erwarten Sie herrliche Ferien in Mississippi, neue Freunde und der Stoff, aus dem die Erinnerungen fürs Leben gemacht werden. |