Kansas & Oklahoma,...
Willkommen im Wilden Westen!
Mitten im geografischen Zentrum Nordamerikas gelegen sind beide Staaten als touristische Reiseziele bei uns weitgehend unentdeckt. Zu Unrecht, wie jeder bestätigen wird, der einmal dort war. Diese Region bietet eine einzigartige Kombination von Naturerlebnis, Kunst und Kultur – sie macht nur kein großes Aufhebens davon. Gerade für Nordamerika-Freunde, die schon viele “gängigen” Attraktionen gesehen haben, bietet sich hier die Gelegenheit, das unverfälschte Land, seine Menschen und den Pioniergeist zu erleben, der die Grundlage der Erfolgsgeschichte der USA ist. Und wenn schon die Rede von “hidden treasures”, den versteckten Schätzen ist, dann sind Kansas und Oklahoma die richtigen Plätze, um danach zu suchen! KANSAS…“Home, home on the range”…ist mehr als der Text der heimlichen Hymne von Kansas. Beschrieben werden die Erlebnisse und die Gastfreundschaft, die der Reisende in Kansas erfährt. In keinem anderen Staat der USA findet man derartig vielfältige Spuren der amerikanischen Geschichte als in Kansas. Im Herzen der USA gelegen begegnet der Reisende der reichhaltigen Geschichte des Landes. In Kansas findet man Cowboys, “Old West” Revolverhelden, Spuren der Siedlertrecks, große Viehtriebe, ehemalige Forts und die Kultur der frühen Bewohner. Aber das alles ist nicht nur Geschichte sondern heutzutage bei einer Vielzahl von Veranstaltungen und Attraktionen im ganzen Staat Kansas noch lebendig. OKLAHOMA … Die Geschichte der Cowboys und Rancher in Oklahoma reicht zurück bis zu den Zeiten des Bürgerkrieges, als Cowboys aus Texas das Vieh auf dem Chisholm Trail nach Norden trieben. Noch heute ist die Western Kultur greifbar, wenn Cowboys im ganzen Land die Kunst des Reitens und Lassowerfens bei ihrer täglichen Arbeit anwenden. Tatsächlich kommen in Oklahoma statistisch mehr Pferde auf einen Einwohner als in irgend einem anderen Staat der USA. Daher findet jeder Unerfahrene ganz leicht die Möglichkeit, sich auf den Rücken eines Pferdes zu schwingen. Unweit der Geschäfts- und Unterhaltungsviertel von Oklahoma City wird heute noch in den Oklahoma City National Stockyards, dem größten Viehmarkt der Welt, Vieh bei lebendigen Auktionen ge- und verkauft. Der Markt befindet sich im sogennanten “historic district” der Stadt und ist unter dem Namen Oklahoma City Stockyards bekannt. Besucher können dort das geschäftige Treiben der Auktionen live beobachten, durch Geschäfte für Western Outfits bummeln und im Cattlemen’s Steakhouse zusammen mit echten Cowboys speisen. Cowboy Culture - wo der Mythos vom Cowboy Alltag ist Unerbittlich sorgten US Marshall Matt Dillon (James Arness) und sein Hilfssheriff Festus Haggan (Ken Curtis) als Titelhelden der langlebigsten TV-Westernserie überhaupt, „Rauchende Colts“ („Gunsmoke“), zwischen 1955 und 1975 in Dodge City für Recht und Ordnung. Zwischen 1967 und 1997 liefen 228 Folgen in Deutschland, 635 in den USA, und dazu wurden fünf Spielfilme gedreht. „Gunsmoke“ und der Western „Dodge City“ (1939) mit Errol Flynn und Olivia de Havilland haben dem 28.000-Seelen-Städtchen im Südwesten des US-Bundesstaates Kansas seinen Stempel aufgedrückt. Gegründet wurde Dodge City 1871 und schon bald war es als Rinder-Verladebahnhof bedeutend. Bis in die 1890er-Jahre hinein trieben Cowboys Rinderherden auf den legendären „Cattle Drives“ hierher – Spuren der Viehtriebe sind entlang dem Hwy. 50 erhalten – und es entstand eine entsprechende „Infrastruktur“ mit Saloons, Bordellen, Bars und Hotels. Das Bemühen der Stadt, ihre Vergangenheit zu wahren, zu pflegen und zu neuem Leben zu erwecken, honorierte das Fachmagazin „True West Magazine“ nun in seiner Januar-Ausgabe. Unter den seit 2006 alljährlich gekürten „Top Ten True Western Towns“ findet sich heuer Dodge City hinter Fort Smith (Arkansas) auf Platz 2. Mit dieser Nominierung werden bekannte, aber auch relativ unbekannte Ortschaften im modernen „Wilden Westen“ Nordamerikas ausgezeichnet, die ihr historisches Erbe mustergültig bewahrt haben. Zum achten Mal gaben die Herausgeber des „True West Magazine“, das 2013 seinen 60. Geburtstag feiert und sich ganz dem „Wilden Westen“ früher und heute verschrieben hat, seine Top Ten bekannt. Etwa 150.000 Besucher erleben jedes Jahr in Dodge City Geschichte hautnah. In der Altstadt von Dodge City sind historische Bauten wie das George Hinkle House (ca. 1880), die First Presbyterian Church (1880) oder die St. Cornelius Episcopal Church (1898) erhalten, aber besonders im Boot Hill Museum erwacht die Wildwest-Vergangenheit zu neuem Leben. Während der Dodge City Days, einem zehntägigen „Western-Fest“ Ende Juli, treffen sich in der Stadt Cowboys und Cowgirls zu einem großen Umzug, Rodeos, Barbecue-Kochwettbewerb, Western Art Show und anderen Vergnügungen. Native America – Besuch im Indianerland „Okla humma“ - „Rote Menschen“ - nannten die Choctaw-Indianer einst die Urbevölkerung Nordamerikas und gaben damit dem heutigen US-Bundesstaat Oklahoma seinen Namen. 39 von 562 in den USA anerkannten Indianervölkern sind hier zu Hause. Dass ausgerechnet Oklahoma zum Rückzugsgebiet für so viele indianische Nationen wurde, geht auf US-Präsident Jefferson zurück, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts Land westlich des Mississippi als „Indian Territory“ vorgesehen hatte. Auch der Name des benachbarten Kansas geht übrigens auf die einst hier lebenden Indianer zurück, die Kanza oder Kaw, die „Menschen des Südwindes“. In Oklahoma gibt es nicht nur etliche hochkarätige Indianermuseen, sondern auch mehrere Powwows, die Gelegenheit bieten, Mentalität und Kultur der Native Americans besser kennenzulernen. Das größte Volk, die Cherokee Nation (ca. 100.000 Mitglieder), lädt in ihrer kleinen Hauptstadt Tahlequah südöstlich von Tulsa in das sehenswerte Cherokee Heritage Center ein. Die Chickasaw haben 2010 ein modernes, multimedial gestaltetes Kulturzentrum in Sulphur, südlich Oklahoma City, eröffnet, das architektonisch wie konzeptionell zu den ungewöhnlichen Indianermuseen der USA zählt. Stolz auf die 2010 erhaltene Auszeichnung „Bestes Museum Oklahomas“ zu sein, ist schließlich das Comanche National Museum in Lawton. Seit 1953 feiern die Cherokee-Indianer am ersten Wochenende im September – dem in den USA als „Labor Day Weekend“ bekannten Ende der Ferienzeit – ihren eigenen Cherokee National Holiday. Damit wird an die Unterzeichnung der Cherokee Nation Constitution im Jahr 1839 erinnert. Die Cherokee gehören wie Creek, Seminole, Choctaw und Chickasaw zu den so genannten Fünf Zivilisierten Stämmen, die ursprünglich im Südosten der USA beheimatet waren. Nachdem US-Präsident Andrew Jackson 1830 den „Indian Removal Act“ unterzeichnet hatte, wurden die fünf Nationen ins Indian Territory, den heutigen US-Bundesstaat Oklahoma, zwangsumgesiedelt. Bis 1837 verloren etwa 46.000 Indianer ihre Heimat, Tausende kamen auf dem „Trail of Tears“ ums Leben. Auch wenn sich die Cherokee heftig gegen die Umsiedlung wehrten – ein Teil des Volkes hatte sich erfolgreich versteckt und lebt noch heute in einem Reservat in North Carolina –, fanden sie sich schnell in der neuen Heimat zurecht und verabschiedeten 1839 eine neue Verfassung. Etwa 50 Powwows finden jedes Jahr in Kansas und Oklahoma statt und belegen das neu erwachte Selbstbewusstsein der Ureinwohner. Der Begriff „powwow“ oder „pow wow“ leitet sich vom Wort „powwaw“ – „spiritual leader“ – aus der Sprache der Narragansett-Indianer aus Rhode Island ab. Spricht man heute von „Powwow“ meint man die traditionelle Form des Zusammentreffens von indianischen Stämmen bzw. Familienverbänden an einem zentralen Ort, gleichzeitig aber auch einen mit Geld- bzw. Sachpreisen dotierten Tanz-, Trommel- und Gesangswettbewerb. Powwows sind ideal, um Mentalität und Kultur der Native Americans kennenzulernen. Ein Powwow mag auf dem ersten Blick einem Rummelplatz gleichen, für die Indianer ist es jedoch eine sakrale Angelegenheit mit Regeln. Der Master of Ceremonies fungiert als Leiter der Veranstaltung, die stets in einer runden Tanzarena, häufig offen, stattfindet. Um den Tanzkreis herum gibt es Sitzgelegenheiten. Fotografieren ist in der Regel erlaubt, untersagt sind Aufnahmen mit Blitz während der Wettbewerbe sowie Videoaufnahmen. Last – but not least – führt die berühmte Route 66, Amerikas berühmte Überlandstraße zwischen Chicago und Los Angeles – durch Kansas & Oklahoma. Die Route 66 galt ab 1926 als eine der ersten durchgehend befestigten Straßenverbindungen zum amerikanischen Westen, heute sind noch ca. 85 % der 3939 km langen Straße befahrbar, in einigen Orten gibt es Souvenirläden, kleine Museen oder Diner-Cafés, Anziehungspunkt für Nostalgiker und Touristen. Endlos der Horizont, beständig der Wind über den „Great Plains“, den weiten Grasebenen zwischen Mississippi-Tal und Rocky Mountains. Im Herzen der USA, mitten in einem „Meer von Gräsern“, liegen Kansas und Oklahoma. Und heißen Sie herzlich willkommen! |